Montag, 6. Januar 2020

Atempause


Die Atempause ist ein kurzer Moment der Erholung. Der Begriff ist sinnbildlich gemeint, und bezieht sich auf das entspannte Durchatmen im Gegensatz zur flachen Stressatmung. Man könnte ihn daher auch wörtlich nehmen.

[Atmen kann Ihre Gesundheit fördern.]


Wer sich einmal etwas vertiefter mit Meditations- und Atemübungen auseinandergesetzt hat, hat wahrscheinlich eine positive Erfahrung gemacht: Egal wie angenehm oder unangenehm die Übung selbst war, danach hat man sich entspannter gefühlt, frischer, wacher. Ein Zustand, den man im hektischen Alltag gerne öfter hätte. Nur: Meditieren braucht Zeit, und wer hat die schon einfach so? – Interessanterweise finden Raucherinnen und Raucher täglich regelmässig Zeit, dem Rauchen nachzugehen. Warum soll das Meditierenden nicht analog gelingen? Hier ist eine kleine Anregung dazu. Gehen Sie täglich dreimal nach draussen, am besten irgendwo, wo man in die Weite sehen kann, und anstatt zu rauchen tun sie dies: Lesen Sie diesen Text langsam durch geben Sie sich nach jedem Abschnitt drei Atemzüge Zeit. Sie dürfen gerne, wie beim Rauchen, sehr bewusst inhalieren und ausatmen. Das dauert gleich lang wie eine Zigarette, ist mindestens so entspannend und garantiert ohne Langzeitschäden. Im Gegenteil. Wahrscheinlicher ist, dass Sie zufriedener und gesünder werden.
    Richten Sie Ihren Oberkörper langsam und entspannt ein kleines bisschen auf. Nehmen Sie Ihren Oberkörper wahr. 
    Rollen Sie leicht mit den Schultern und lassen Sie sie danach sinken.
   Ziehen Sei Ihr Kinn ganz leicht nach innen Richtung Wirbelsäule, sodass der Nacken sich etwas entspannt.
    Wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit der Atmung zu. Spüren Sie interessiert Ihre Atembewegung – ohne zu versuchen, sie zu verändern.
    Werden Sie sich bewusst, dass die Atmung Ihren Körper mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt und dass Sie nichts tun müssen, damit Ihre Atmung funktioniert.
    Die Füsse wahrnehmen, wie sie auf dem Boden stehen. Den Kontakt zum Boden wahrnehmen, die Stärke des Drucks, die Temperatur.
    Die Beine zur Kenntnis nehmen, wie sie den Druck des Beckens weitergeben, wie sie vielleicht entspannt oder auch angespannt sind und was immer sonst noch wahrnehmbar ist. Viellicht ein Druck, ein Pulsieren, Kribbeln, Wärme, Leichtigkeit...?
    Den Rücken spüren. Den unteren Bereich beim Kreuz, den mittleren Teil, und den oberen Teil mit den Schultern. Begegnen Sie allfälligen Schulterverspannungen mit Neugierde, so gut es geht. Unternehmen Sie nichts.
    Die Aufmerksamkeit in die Magengegend bringen. Sich für Wahrnehmungen von dort interessieren. Allfälligen unangenehmen Wahrnehmungen mit freundlichem Interesse Begegnen, soweit das möglich ist.
    Die Hände wahrnehmen. Den Kontakt zu Kleidern, anderen Körperteilen, zu dieser Unterlage oder zur Luft bemerken. Allfällige Anspannungen in den Händen feststellen.
    Die Arme spüren, alle Körperwahrnehmungen aus den Armen und Schultern spüren. - Sich anschliessend bei Bedarf etwas räkeln und erneut hinspüren.
    Nacken und Kehlkopf zur Kenntnis nehmen.
    Den Kiefer spüren. Das Gesicht wahrnehmen. Die Kiefer- und Gesichtsmuskeln allmählich weich werden lassen, falls das geht.
    Den Atem spüren. Beobachten, wo und wie genau sich die Atembewegung  bemerkbar macht. In der Bauchregion, in der Brustregion? Wo und wie genau?
    Den gesamten Körper - von Fuss bis Kopf, von Kopf bis Fuss - so gut es geht gleichzeitig spüren - und dabei atmen. Ein atmender Mensch sein.
    Wenn Sie so weit sind, lächeln Sie sanft - und verweilen Sie in diesem Moment.

Gut. Falls Ihnen diese Übung gefallen hat, machen Sie einen Screenshot mit Ihrem Smartphone oder drucken Sie das unterstehende Blatt aus. Und überlegen Sie, wann der nächste gute Zeitpunkt sein wird für eine Atempause.


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1 Kommentar:

  1. Ein sehr gelungener Blog-Eintrag, Alexander. Finde ich tipp topp und kann die skizzierte Marschrichtung nur unterstützen!

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