Das «Smart-Ziel» gehört in den unverzichtbaren Instrumenten jedes
smarten Betriebswirtschafters, der in einer Unternehmensberatung arbeitet und
alles etwas besser weiss als Sie. Vielleicht schaut dieser Berater ja bereits morgen
in Ihrer Firma vorbei, wer weiss? «Sie müssen Ziele halt smart formulieren!»
Dagegen ist kaum Gehaltvolles einzuwenden, danke für den Tipp. Smart heisst
aber nicht einfach «schlau».
[Sind smarte Ziele wirklich schlau?]
Die fünf Buchstaben stehen für die Initialen von fünf angeblich wünschbaren Eigenschaften, welche gute Ziele haben sollten. Das kann Ihnen der smarte Betriebswirtschafter herunterbeten. S steht für spezifisch. M für messbar. A für attraktiv. R für realistisch. Und T für terminiert. Wenn Sie den Betriebswirtschafter dann fragen, wie das seiner Meinung nach konkret aussehen würde, etwa bei Micha, dem glatzköpfigen, bärtigen Muskelmann, der seit 10 Jahren im Lager arbeitet, aber in letzter Zeit etwas unmotiviert ist, dann ist es mit dem Besserwissen bald vorbei. Schade eigentlich, jetzt, wo’s spannend würde.
[Sind smarte Ziele wirklich schlau?]
Die fünf Buchstaben stehen für die Initialen von fünf angeblich wünschbaren Eigenschaften, welche gute Ziele haben sollten. Das kann Ihnen der smarte Betriebswirtschafter herunterbeten. S steht für spezifisch. M für messbar. A für attraktiv. R für realistisch. Und T für terminiert. Wenn Sie den Betriebswirtschafter dann fragen, wie das seiner Meinung nach konkret aussehen würde, etwa bei Micha, dem glatzköpfigen, bärtigen Muskelmann, der seit 10 Jahren im Lager arbeitet, aber in letzter Zeit etwas unmotiviert ist, dann ist es mit dem Besserwissen bald vorbei. Schade eigentlich, jetzt, wo’s spannend würde.
Was man dem Betriebswirtschafter in seinem Studium auch erzählt
hat ist, dass Menschen, denen man Freiräume lässt und Vertrauen schenkt sich
oft als erstaunlich kreativ und loyal erweisen. Und wenn man ihnen Vorgaben
macht und sie eng kontrolliert, dass sich dann wohl oder übel den Rahmenbedingungen
fügen, aber zu Passivität und Drückebergertum neigen. Das war allerdings im
ersten Semester und es war eine uralte Theorie an den 60er-Jahren, die
womöglich längst überholt ist. Zudem gibt es dafür keine so einprägsame
Abkürzung wie «smart». Obendrein weiss der Betriebswirtschafter aus eigener
Erfahrung, dass er auch nur wirklich für die Prüfungen gelernt hat, als ihm das
Wasser bis zum Hals stand. Ohne Druck hätte der den Abschluss nie geschafft. Es
wird also bei anderen Menschen nicht anders sein. Es wäre ja wirklich merkwürdig,
wenn andere Menschen mehr Selbstdisziplin hätten als er selbst. So hat er diese
alte Theorie wieder vergessen, um nicht zu sagen: verdrängt.
Ein Blick in die aktuelle Fachliteratur zeigt allerdings,
dass diese alte Theorie aus den 60er-Jahren alles andere als überholt ist. Im
Gegenteil. Sie hat sich nicht nur in vielerlei Hinsicht bestätigt, sondern es
wurde auch detailreich gezeigt, wie man es denn anstellen kann, um sogenannt „transformational“
zu Führen. Wenn der Betriebswirtschafter sich erinnern würde, könnte er vier Aspekte
aufzählen und erläutern: «Einfluss durch Vorbild» meint zum Beispiel, dass die
Führungskraft von den Mitarbeitenden nur fordert, was sie selbst auch tun würde
(nicht dass man immer alles besser weiss). «Inspiration bedeutet», dass sie die
Mitarbeitenden mit einer positiven Begegnungsart, mit Zuversicht und Tatendrang
ansteckt (nicht, dass sie sie damit überfordert). «Individuelle Rücksichtnahme»
bedeutet, dass die Führungskraft die Mitarbeitenden genau kennt und weiss, was
sie brauchen, um viel zu leisten (nicht dass sie Schlampigkeit duldet). Und
«intellektuelle Stimulation» bedeutet, dass sie die Mitarbeitenden dazu
auffordert, über Dinge nachzudenken und ihnen aufmerksam zuhört, wenn sie ihre
Denkresultate mitteilen (nicht dass sie abgehobene Vorträge hält).
Ein paar Jahre später kommt der nicht mehr ganz so junge Betriebswirtschaften
in eine Weiterbildung und wird gefragt, welches denn der beste Vorgesetzte war,
den er je gehabt habe. Und wieviel mehr er für diesen Chef geleistet habe als
für andere. Und vor allem: Wodurch sich dieser Chef ausgezeichnet habe. Als er
seine Erfahrungen aus der Erinnerung heraufbeschworen hat, merkt er, dass sein
bester Chef «transformational» geführt hat. Und die Chefs mit den smarten
Zielen hatte er gehasst. Merkwürdig, nicht? – Fazit: Eine Hochschule, die
möchte, dass Studierende solches auf Anhieb begreifen und nicht erst ein
Jahrzehnt später, müsste vielleicht den Lehrplan anpassen. Vielleicht sollte
sie weniger auf traditionellen Unterricht mit Prüfungen setzen und stattdessen
eher transformational unterrichten und prüfen. Das ist keinesfalls einfach. Aber in Anbetracht dessen, was künftig auf dem Arbeitsmarkt wirklich zählt, glaube ich, das wäre eine wirklich smarte Zielsetzung.
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- Kinderspiel - zu veranstalten ist kein Kinderspiel.
- Digitale Kompetenz - ist lernbar.
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- Positiv führen kann gelingen.
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